Auf meinen Reisen in fremde Länder suche ich stets den Kontakt zu den Einheimischen. Man erhält von Ihnen meist sehr gute Insidertips und lernt dazu noch viele neue und interessante Menschen kennen. So auch in der Nacht des 11. Februar 2013, als ich am Strand von Utakleiv auf Jon Olav Larsen traf. Jon wohnt in Leknes und erzählte mir zu meiner Überraschung, dass er heute zum ersten mal mit seiner Kamera das Nordlicht fotografieren würde. Wie bitte? Da wohnt einer auf den Lofoten, hat eine Nikon D7000 auf dem Stativ stehen und fotografiert zum ersten mal in seinem Leben die Polarlichter? Jon verriet mir, dass er normalerweise nur Vögel fotografiert und er das mit dem Polarlicht einfach mal ausprobieren wolle. Diese Nacht war fraglos geeignet dazu, denn es war sternenklar und der ganze Himmel leuchtete 360° um uns herum grün. Wir tauschten uns ein wenig aus und beim Blick auf mein Kameradisplay war er doch aufgrund der Farben meiner Bilder etwas ratlos. Seine Bilder waren giftgrün und weit ab von dem, was um uns herum passierte. Also haben wir gleich mal seinen automatischen Weißabgleich auf irgendetwas um die 3000 Kelvin fest eingestellt und sofort erfreute Jon sich über seine viel natürlicher aussehenden Bilder.
Plötzlich zückte Jon einen Notizblock und frug mich, ob er ein Interview mit mir machen dürfe. Er sei freier Journalist für die Lofotenpost (in Norwegisch Lofotposten) und würde gerne einen Artikel über mich schreiben. Ich war etwas erstaunt aber ließ mich gerne darauf ein und erzählte ihm über meine Vorbereitungen auf die Reise, dass ich alleine unterwegs sei und die Nacht wohl wenig Schlaf bekommen würde. Er notierte sich eifrig mit welchen Einstellungen ich meine Polarlichbilder mache und zum Schluss mussten natürlich noch ein paar Bilder her, die wir gemeinsam erstellten. Wir hatten viel Spaß an diesem Abend und es war schön, ihn da am Stand kennengelernt zu haben. Ein brauchbares Foto für meine Galerie habe ich am Utakleiv Strand in dieser Nacht nicht gemacht, denn dafür hatte mir das Polarlicht zu wenig Struktur am Himmel. Aber es muss auch nicht jeden Tag ein Galeriebild auf einer Fotoreise entstehen. Es zählen auch noch andere Erlebnisse.
2 Wochen nach dem Urlaub wurde der Artikel dann in der Lofotenpost veröffentlicht und Jon schickte mir eine Kopie davon per Email zu. An dieser Stelle vielen Dank an Jon (www.lofotenbirding.com) und natürlich auch an die Lofotenpost (www.lofotposten.no) für den Druck.