GPS für die Nikon D810: Dawntech di-GPS

di-GPS Empfänger Nikon D810Als häufig reisender Landschaftsfotograf habe ich mir schon immer gewünscht, dass Nikon in den Kameras einen GPS Empfänger verbaut um die Koordinaten der Aufnahme in den Exif Daten zu speichern. So ließe sich auch nach längerer Zeit noch nachvollziehen, wo genau eine Aufnahme entstanden ist und in Bildkatalogprogrammen wie z.B. Adobe Lightroom könnten die Fotos nach Aufnahmeort sortiert werden, ohne dass eine separate Verschlagwortung notwendig wäre. Leider wurde auch in der jüngsten Generation der Nikon D8xx wieder auf die Geotagging Funktionalität verzichtet.

Auf dem Markt gibt es schon seit längerer Zeit diverse externe GPS Empfänger, doch keines dieser Geräte hat mich auch nur ansatzweise überzeugt. Entweder wird der 10-polige Anschluss für den Kabelfernauslöser blockiert (was ein sofortiges Ausschlusskriterium ist), man muss einen separaten Empfänger auf den Blitzschuh aufschieben (was ich als zu umständlich empfinde), oder es muss ein externer Empfänger in der Hosentasche mitgeschleppt werden, dessen Akku dann im Einsatzfall möglicherweise leer ist.

di-GPS Empfänger Nikon D810Durch Zufall bin ich im Internet auf den di-GPS Geotagger aufmerksam geworden. Es handelt sich hierbei um einen kleinen GPS Empfänger, der direkt auf den 10-poligen Anschluss aufgeschraubt wird. Die Kontakte werden durchgeschleift und der Empfänger stellt an der Vorderseite wieder eine 10-polige Buchse bereit, an der ein Kabelfernauslöser wie der Nikon MC-36 angeschlossen werden kann. Ich habe nicht lange gezögert und den di-GPS Empfänger sofort bestellt. Nach meinen ersten Tests muss ich sagen, dass dieser GPS Empfänger wirklich gut arbeitet.

Es gibt an dem Gerät keinerlei Knöpfe oder Einstellmöglichkeiten. Man schraubt den Empfänger einfach auf die Kamera und er funktioniert. An der Seite befindet sich eine grüne LED, die den Status anzeigt. Blinkt diese, so sucht der Empfänger nach dem Signal. Leuchtet sie, steht das GPS Signal in der Kamera zur Verfügung. Die Stromversorgung erfolgt direkt über die Kamera und soll sehr gering ausfallen, so dass die Akkulaufzeit kaum beeinträchtigt wird.

Bei einem Kaltstart dauert es ca. 30 – 60 Sekunden, dann hat der Empfänger den Standort lokalisiert. Schaltet der Belichtungsmesser der Kamera ab, dann schaltet auch der GPS Empfänger in den Schlafmodus um Strom zu sparen. Mit der Berührung des Auslösers wird der Empfänger wieder aktiv und hat dann innerhalb einer Sekunde wieder Kontakt zu den Satelliten. Im live view bleibt der Empfänger permanent aktiv.

Displayansicht di-GPS Nikon D810Der di-GPS bietet keine Kompasspeilung um die Aufnahmerichtung mit abzuspeichern. Das finde ich persönlich nicht weiter schlimm. Mir reicht es vollkommen zu wissen, wo genau die Kamera gestanden hat. Im Menü der Kamera lässt sich noch aktivieren, dass die Uhrzeit über das GPS Signal gestellt wird und man kann den Standby Vorlaufmodus deaktivieren. In dem Fall bleibt der GPS Empfänger permanent aktiv und der Belichtungsmesser der Kamera schaltet nicht ab. Das erhöht allerdings auch den Stromverbrauch.

di-GPS ExifFür mich ist der di-GPS Empfänger eine sehr gute Lösung um die GPS Koordinaten in meine Bilder zu bekommen. Die Einführung des Zeitstempels in die Exif Daten bietet den Vorteil, dass man die korrekte Aufnahmezeit auch dann abrufen kann, wenn man am Urlaubsort die eventuell notwendige Umstellung der Kamerauhr vergessen haben sollte. Das kann durchaus wichtig sein, wenn Aufnahmen von einem bestimmten Gezeitenstand abhängig sind. Die kleine Bauform erlaubt es, ihn dauerhaft an der Kamera zu lassen. Er wird mit einer kleinen Sicherheitsschlaufe und einem Neoprenetui verschickt. Die vordere Buchse ist durch eine abnehmbare Gummikappe geschützt. Ich habe diese bei meinem Empfänger entfernt, da ich sowieso immer einen Kabelauslöser angeschlossen habe. Mit einem Anschaffungspreis von rund 180 € ist der di-GPS sogar günstiger als das original Nikon GP-1 GPS Modul.

Im Gebrauch mit „normalen“ Objektiven wie dem Nikon 14-24mm, 24-70mm oder dem 70-200mm gibt es keinerlei Einschränkungen. Der di-GPS stößt nicht an die Gehäuse der Objektive an. Kritisch wird es mit Tilt-Shift Objektiven. Bei meinem Samyang 24mm T-S kann nicht mehr voll geshiftet werden, da der Stecker des am di-GPS angeschlossenen Kabelfernauslösers am ca. 6mm Shift nach oben an der Verstellschraube für den Tilt anstößt. Auch kann die Shift-Achse des Objektivs nicht mehr rotiert werden, da der di-GPS den Drehweg blockiert. Ich suche gerade nach einer Lösung, den di-GPS nicht direkt an die Kamera zu schrauben sondern in den Kabelweg zum Fernauslöser zu integrieren. Sobald ich hier eine passende Lösung gefunden habe werde ich darüber berichten.

Natürlich funktioniert der di-GPS nicht nur an der D810 sondern auch an allen anderen Nikon Kameras mit 10-poligem Anschluss wie z.B. D800(E), D700, D300(s), D4(s) etc. Kaufen kann man den Empfänger hier.

 

14 Comments on “GPS für die Nikon D810: Dawntech di-GPS

  1. Hallo Achim,
    ich schwanke immer noch zwischen dem Solmeta Geotagger N3 (mein Favorit) und den von dir getesteten di-GPS. Das beim di-GPS der Blitzschuh frei bleibt ist natürlich ein Vorteil. Doch habe ich gehört, das bei großen Objektiven in Verbindung mit dem di-GPS (angeblich ein Tamron) Probleme auftreten und sich beiden Teile berühren sollen.

    Ich denke das ich mir das Teil bestelle und in der Praxis teste.

    Danke für deinen Beitrag
    Jochen

    • Hallo Jochen,

      ja, Du hast Recht. Das kann ein Problem werden.
      Ich besitze ein Samyang 24mm T-S und da stößt die Verstellschraube des Tilt an den Stecker des angeschlossenen Kabelauslösers wenn man mehr als 6mm nach oben shiftet. Auch kann man die Shift Achse bei angeschlossenem Geotagger nicht mehr rotieren.
      Das hatte ich noch nicht getestet…

      Viele Grüße
      Achim

  2. Hallo Achim,

    leider passt das bei der Kombination D810 / Tamron SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD Nikon (Modell A007) auch nicht. Da passen schon die meisten 10pol.-Stecker nicht, weil sie zu hoch bauen.

    Grüße Stefan

    • Hallo Stefan,

      vielen Dank für den Hinweis!
      Wird den Benutzer dieses Objektivs sicherlich bei der Auswahl helfen.

      Viele Grüße aus Düren
      Achim

    • Oh. Da lese ich von diesem sehr interessanten GPS-Empfänger und dann das. Das Tamron nutze ich an meiner D800 sehr intensiv. Schade, dass der GPS Sender damit nicht passt. Also doch einen für den Blitzschuh?
      Danke an Stefan für den Hinweis!

    • Hallo Paul,

      das ist wohl eher schwierig zu beantworten weil die Vegetationsdichte in Wäldern sehr unterschiedlich ausfallen kann.
      Ich habe selber im Wald noch keinen Test gemacht.
      Da der Empfänger auch bei mir in der Wohnung am Fenster schon die Satelliten findet würde ich vermuten, dass er auch im Wald ein Signal bekommt.
      Aber wie gesagt habe ich das selber nicht getestet und habe auch keine Vergleiche.

      Viele Grüße
      Achim

      • Hallo Achim
        Da ich gerade dabei bin mich über GPS-Empfänger zu informieren und unteranderem auch die Rezensionen beim großen Fluß gelesen habe, da wird ja bemängelt das die Verschlussschraube sich von selbst löse da man sie nur mit 1-2 Umdrehungen in den 10-Pin-Port eindrehen kann.
        Ein weiteres Problem soll wohl sein das der Tagger hin und wieder den Kontakt verliert und somit der Kabel/Fernauslöser nicht funktioniert.
        Da du ja den Di-GPS ich geh mal davon aus jetzt schon einige Monate sich bei dir in Benutzung befindet kennst du die Probleme auch ?

        • Hallo Udo,

          ich habe die von Dir beschriebenen Probleme bisher nicht festgestellt. Allerdings benutze ich den GPS Tagger auch nicht permanent sondern nur im Urlaub. Meine Erfahrungswerte beschränken sich daher auf rund 3 Wochen bisher, in denen er aber seine Dienste zuverlässig verrichtet hat.

          Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass sich die Rändelschraube von selber irgendwann löst.
          Das mag sehr gut sein. Ich habe es bei meinem Fernauslöser festgestellt, den ich immer und dauerhaft an der Kamera habe. Nicht oft aber es kann halt passieren.
          Ansonsten hat bei mir wie gesagt bisher alles geklappt.

          Viele Grüße
          Achim

    • Hallo Matthias,

      danke für den Hinweis!
      Schau ich mir mal an und überlege, ob das irgendwie praktikabel ist.

      Viele Grüße
      Achim

  3. Da ich meine Landschaften meist mit einer Tilt-Shift-Linse fotografiere, ist dieses Gerät nicht brauchbar. Ich betreibe deshalb erfolgreich mein GP1 an einem Y-Splitter. Da muss ich nicht ständig auf das angesetzte Objektiv achten.

    LG
    Mel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: